In dem Sommer war es einige Zeit wieder extrem heiß. Die Temperatur bei uns in der Wohnung lag bei 36 Grad und mehr, also war meine Tochter viel nackig. Sie hat halt in den Garten oder drinnen auf den Boden gemacht und ich hab's weg gewischt. Nach einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass sie schaut, wenn sie Lulu macht. Ich hab sie dann genommen und gefragt ob sie aufs Klo möchte. Sie hat sich nicht gewehrt oder Nein gesagt, also hab ich sie jedes mal schnell aufs WC gesetzt, wenn sie gemacht hat. Allerdings war's schon zu spät. Ich weiß es nicht mehr so genau, aber nach ein paar Tagen hat sie dann schon auf ihre Beine geschaut bevor sie gemacht hat. Dann hab ich sie gefragt, ob wir gehen sollen und hab sie aufs WC gesetzt. Die ersten Tage ging da aber auch nichts hinein. Wenn sie runter wollte, ging sie runter und hat ein paar Sekunden danach am Boden gemacht. Dann hat's noch mal ein paar Tage gedauert, bis sie gesagt hat, wenn sie mal muss. Aber ab da war es wirklich sehr zuverlässig. Ein paar Mal hatte sie die Stoffwindeln noch als Backup an, aber als die dann sogar beim Einkaufen im Einkaufszentrum trocken blieb, hab ich's einfach gewagt und Wechselwäsche mitgenommen. Nachts haben wir auch gleich die Stoffwindeln weg gelassen nachdem sie 2 Nächte trocken waren. Das Sauber werden bei meiner Tochter kam für mich ziemlich überraschend! Es hat ca. 3 Wochen gedauert. Sogar die Fahrt nach Italien mit 20 Monaten war kein Problem. Leider hat sie es so lange zurück gehalten, bis wir ein WC gefunden haben. Schnell mal stehen bleiben und im Busch machen ging bei ihr nicht. Stressig war das ganze schon, muss ich sagen, weil es jedes mal, wenn sie Lulu schrie, relativ schnell gehen musste, was auf der Autobahn eine Herausforderung ist. Aufs Klo durften immer alle mitgehen. Und auch ganz genau wissen was so passiert - auch der Kleinste geht/krabbelt mit, wenn er mag. Sie hat dann allerdings im September (mit 21 Monaten) im Kindergarten angefangen. Da lief's anfangs meist gut. Nur dann war ihre Pädagogin krank und nichts mehr funktionierte. Als ihre Pädagogin dann das 2. Mal länger ausfiel, war es dann am schlimmsten. Sie hat sich mehrmals im Kiga in die Hose gemacht. Sie haben ihr dann Pampers angezogen (obwohl Stoffwindeln im Kindergarten zur Verfügung standen) und ihr Intimbereich war knallrot und sie sagte mir, dass sie "Aua" hat. Meine Tochter hat die WWW noch nie 100%ig vertragen. Weil's ihr dann weh getan hat, ging sie dann auch ungerne aufs Klo. Mein Mann hat dann im Kindergarten Kund getan, dass sie ihr doch bitte die Stoffwindel anziehen sollen, wenn es ihnen zu stressig ist, mit ihr aufs Klo zu gehen. Der Kindergarten hatte nämlich noch verlangt Pampers zu besorgen! Kaum war ihre Erzieherin wieder da, lief es wieder bestens. Zuhause hatte sie dann nochmal ca. zwei Mal 2 Wochen, wo ich ca. alle 3 Tage das Bett beziehen musste. Das war zeitgleich mit dem Kindergarten. Da wollte ich dann schon aufgeben und ihr wieder Windeln anziehen. Allerdings habe ich mir gedacht: "Ich probier's noch 2 Tage!" Und plötzlich war der Spuk vorbei und sie ging als wäre es nie anders gewesen. :-) :-)
Windelfrei hat mit Vertrauen zu tun
Ein paar Tipps von meiner Seite: Wichtig ist zu sehen, dass das aufs Klo gehen viel von Beziehung und Vertrauen abhängt. Das Kind muss der erwachsenden Person vertrauen, sehen, dass sie ihm helfen möchte und kann, sich getrauen sie anzusprechen, die erwachsende Person muss dem Kind und seinen Fähigkeiten vertrauen. Deswegen kann es passieren, dass bei einem Wechsel des Betreuungspersonal im Kindergarten oder einem Wechsel des Kindergartens wieder etwas in die Hose geht.- Erstens, weil das Kind noch keine tiefe Beziehung und noch kein großes Vertrauen zur neuen Erzieherin hat. Das Kind weiß nicht, dass s ihm wirklich helfen kann aufs Klo zu gehen.
- Zweitens, weil die Erzieherin noch keine oder eine weniger gute Beziehung zum Kind hat. Sie kennt weder seine Signale noch seinen Rhythmus. Und weil die Erzieherin den Fähigkeiten des Kindes noch nicht vertraut. Sie hat mit seinem Klogang noch keine Erfahrungen.
- Erkläre deinem Kind jeden Morgen beim Abgeben, an welche Erzieherin es sich wenden kann, wenn es ein Problem gibt. Sage dem Kind, dass es ihr sagen soll, wenn es mal muss, und dass es Hilfe von ihr bekommt, wenn es sie braucht. Dir ist das vielleicht klar, aber nicht unbedingt deinem Kleinkind. Du kannst das deinem Kind ruhig jeden Morgen erklären, auch wenn die "neue" Erzieherin gar nicht so neu ist. :-)
- Es ist wichtig, dass du auch mit der Erzieherin über die nonverbalen Signale und den Rhythmus des Kindes redest. Erkläre ihr, dass dein Kind nicht-sehr-vertrauten Personen seinen Harndrang nicht mit Worten mitteilen kann. Sondern dass die Erzieherin dem Kind bei Seite stehen muss, damit nichts in die Hose geht.
- Ein paar Tage Kita-frei Tage zur Entspannung der Situation helfen Wunder.
- Gib genügend Wechselwäsche und einen Wetbag mit in die Kita. Akzeptiere Pannen. Ein erneuter Wechsel zu Windeln sollte wohl überlegt sein und kann die Situation verschärfen.
Minimal-Windelfrei mit dem nächsten Kind
Kennst du das sogenannte "Windelfrei", also das Abhalten von Kindern unter einem Jahr? Probierst du es aus?Windelfrei interessiert mich sehr! Allerdings bin ich da anscheinend talentfrei. :D Mein Sohn war auch über den Sommer sehr viel ohne Windeln und ich hab's wirklich probiert. Aber das Abhalten möchte er nicht wirklich oder er weiß nicht was ich von ihm möchte. Das wohl eher. Er schläft mittags ohne Probleme ohne Windeln. Wenn er weint, weiß ich, dass er muss. Auch abends ist es kein Problem: Abhalten funktioniert da aber leider auch nicht. Ich nehme dann meistens ein Handtuch beim Stillen, was ich danach wieder weg nehme. Ich erkenne zwar meistens, wann er muss und wechsle ihm die Windel gleich, aber leider funktioniert das bei uns anders gar nicht. Aber ich bin noch dabei und hoffe, dass es nächsten Sommer dann soweit ist, wenn wir dran bleiben und ich auf seine Bedürfnisse achte. :-)
Fazit
Ob das Trocken werden für das Kind stressig ist, hängt nicht vom Alter des Kindes, sondern von Einstellung der Eltern und der vorbereiteten Umgebung (keine Windel, ab und an Pipi auf dem Boden ist kein Drama). So ist auch ein entspanntes "Tschüss Windel!" und trocken werden mit 18 Monaten oder eben mit 19 Monaten möglich. ;-) Mehr Tipps erhältst du in diesem Artikel.<Das Geheimnis des Trocken werdens>