Vor wenigen Tagen habe ich den Windelwissen-Newsletter abbestellt. Aber nicht, weil dieser nicht informativ und gut ist, sondern weil unser Kind (24 Monate) seit Mittwoch trocken ist. Es hat mit der Windelwissen-Anleitung super funktioniert: Wir haben Montag begonnen und am Mittwoch hatten wir schon einen unfallfreien Tag mit Hose und Schlüpfer! Wahnsinn! Klar passiert noch immer hier und dort ein mal ein Unfall, aber was soll's. Unser Kind findet es gut und mag sich auch nicht mehr zum wickeln hinlegen. Ich bin Windelwissen für die vielen Tipps und Erfahrungsberichte echt dankbar. Deswegen hier mein eigener kleiner Bericht für dich!
Wie ich nachdenklich wurde
Das große Geschäft hat sie seit einiger Zeit auch mit Windel immer gemeldet und wollte gewickelt werden. Ihr war es unangenehm. Auch wenn sie in der Wanne war oder wir sie umgezogen haben und sie dann abends noch ein bisschen nackig in der Wohnung rum gelaufen ist, da hat sie auch Pipi gemeldet. Jedoch nicht vorher, sondern fast immer nur danach. Außerdem wollte sie immer genau wissen, was ich auf der Toilette mache und an einem Abend sagte sie bevor ich sie in die Wanne setzen konnte: "Pipi machen, Klo setzen." Ich war total perplex, dachte mir aber, wenn sie das möchte, warum nicht und da hat sie auch gleich gemacht. Da fing ich an darüber nachzudenken, ob sie evtl. auch ohne könnte und ob ich es einfach mal probieren soll.Kein echtes „Windelfrei“, aber Tage ohne Windeln
Das Windeln weglassen war sehr spontan. An dem Morgen wie wir begonnen haben, habe ich mir überlegt es wirklich durchzuziehen. Ich habe unsere Tochter einfach ein paar Tage nur mit einem Röckchen rum laufen lassen. Die Windelwissen-Kurzanleitung hat mir da eine sehr gute Richtlinie gegeben. Den ersten Tag sind wir komplett zuhause geblieben und wenn sie musste, sind wir schnell zur Toilette geflitzt. Sie hat es eigentlich ganz fix verstanden. Und so habe ich es auch schon am zweiten Tag gewagt ihr eine Hose anzuziehen. Allerdings ohne Slip. Da haben wir auch gleich einen kurzen Ausflug am Vormittag mir dem Bobbycar gewagt und am Nachmittag zum Spielplatz. Das hat gut geklappt und zum Glück hatten wir nur zuhause ein paar Unfälle. Am Tag drauf hat sie jedes Geschäft vorher angesagt. Da wusste ich das sie es kann und deshalb sind wir dann auch gleich am darauf folgenden Tag morgens zur Krabbelgruppe und nachmittags zur Oma. Alles unfallfrei!Das denkt mein Mann darüber
Mein Mann war auch der gleichen Meinung und wir dachten:Was kann es schaden wenn man es probiert? Es darf nur kein schlechtes Erlebnis werden.Deswegen sind wir es ganz zwanglos angegangen und ohne Druck. Ich dachte immer, wenn es nicht klappt, dann darf es sie nicht in der Zukunft belasten. Nicht, dass man dann später beim trocken werden Problem hat. Freunde und Verwandte sagen nicht viel dazu. Ich sage aber auch immer, dass es vielleicht nur eine Phase ist und wir sie lassen. Wenn sie mal die Windel zurück haben will, ist das auch okay.
Meine Gefühle zwischen Ekel und Geduld?
Vom Gefühl her, fand ich es nicht immer einfach sich nicht zu ärgern/ekeln, wenn man hinterm Kind her wischen muss und dann auch die Ruhe zu behalten, um es immer wieder ohne Wertung zu erklären, was da passiert und wie es, im Idealfall, vonstatten gehen sollte. Aber das ging. Es waren ja nur die zwei Tage und anschließend hier und dort ein Unfall. Das schwierigste für mich, bis heute, ist es ihr zu vertrauen, dass sie es sagt. Und das tut sie. Sie ist nach drei Tagen sogar beim Mittagsschlaf und Nachts trocken geworden. Ich lasse da aber immer noch eine Windel an. Aber letztens ist sie auf einer einstündigen Autofahrt eingeschlafen und es ist auch da nichts passiert. Sie kann das… Aber das ist bei mir noch nicht so richtig angekommen.Es gibt immer ein paar Hürden!
Wir hatten nach ca. einer Woche einen Tag wo fast alles in die Hose ging. Warum? Ich weiß es nicht. Tags drauf war alles wieder okay. Und letztens wollte ich sie, vor einer Autofahrt überreden, dass sie noch mal geht. Sie war müde, schlecht gelaunt und wollte nicht. Da habe ich es mit ein paar Tricks versucht. Sie wollte partout nicht und wurde motzig. Am Tag drauf hatten wir einen Rückfall. Jedes mal wenn ich zur Toilette musste, schrie sie schon, dass sie nicht müsse/wollte. Das hat es mir dann ganz klar gezeigt. Man kann ein Kind nicht dazu bringen, wenn es selber nicht will/bereit dazu ist. Ich habe sie machen lassen ohne es zu kommentieren. Abends ist sie von selber wieder auf die Toilette. Seit dem versuche ich keine Tricks mehr. Wenn sie unterwegs muss, muss sie halt. Da halte ich an und halte sie ab. Fertig.Meine 7 besten Tipps für andere Eltern mit 2-jährigen Kindern zum Trockenwerden
- Lies Julias Kurzanleitung. :-)
- Vertraue deinem Kind!
- Mache keinen Druck: Nicht schimpfen, nicht loben, die ganze Sache mit niemandem thematisieren.
- Zeige deinem Kind die gleiche Zuneigung und Zärtlichkeit, wenn es auf der Toilette ist, wie wenn du gerade wickeln würdest: Streichel seinen Rücken, küsse seine Füße, mache ein bisschen Quatsch mit ihm.
- Frage niemals, ob dein Kind mal muss!
- Bleibe locker! Die Waschmaschine läuft eh oft genug…
- Kaufe einen faltbaren Toilettensitz für Kleinkinder, habe immer Kleingeld fürs Klo und Wechselsachen in der Tasche. Wenn du keine Wechselsachen dabei hast, passiert sicher unterwegs ein Unfall. Wir haben sie immer dabei ;-)