Können Kinder, die jünger als 2 Jahre sind, trocken werden und können Kinder, die jünger als 2 Jahre alt sind, trocken werden, weil man die Windeln weglässt also Windelfrei für Spätstarter aka Töpfchentraining macht?
Juanita lebt auf Mallorca. Sie selbst kommt aus Deutschland, doch ihr Mann ist ein waschechter Sollericer. Eine filmreife Urlaubsliebe hat sie zusammengebracht: Er arbeitete in einem Laden für Delikatessen und machte eine Olivenölverkostung mit ihr. Sie selbst lädt sich ein paar Monate später zur Olivenernte ein. Eine sehr reichhaltige Ernte ;-)
Nach drei Jahren pendeln sind die zwei 2014 schließlich zusammengezogen und stehen jetzt beide in eben jenem Laden in Sóller.
Juanita hat schon länger mit Stoffwindeln gewickelt: Allerdings mit Strickwindeln! Durch die Tipps auf Windelwissen ist sie auf Prefold-Überhosen gestoßen und freute sich über die Teilentlastung durch die neuen Stoffwindeln. So konnte auch ihr Mann Pampers und co. endlich auf nimmer Wiedersehen sagen.
In Mallorca ist es die meiste Zeit des Jahres sehr heiß und für Juanita war mit 20 Monaten der Zeitpunkt gekommen, wo sie gerne die Windeln weglassen hätte. Ihre Tochter war schon einige Male nackig im Garten vor ihrem Haus. Beim Windeln wechseln danach hat sie jedes Mal protestiert.
Nachdem durch Lesen der Erfahrungsberichte im Windelwissen-Blog alle Zweifel beseitigt waren, begannen Juanita, ihr Mann und ihre Tochter ihr Leben ohne Windeln.
Hier ihr Erfahrungsbericht, der dir zeigt: Aller Anfang ist schwer und trotzdem lohnt es sich, die Windeln vor zwei Jahre wegzulassen. Alles wird gut :-)
Tag 1 – Oh ist das anstrengend!
Hallo Julia!
Heute, also viel mehr gestern haben wir also die Windeln weg und mit dem Töpfchen gestartet. Puh, ich bin echt K.O., unsere Tochter aber auch!
Ich hab also wie vorgeschlagen heute morgen vorgekocht und dann den Tag gestartet. Vorerfolg: Am Donnerstag landete das erste Pipi im am Dienstag gekauften Ikea Töpfchen. Danke für den Tipp – ist echt bequemer als der Erstkauf!
Windelfrei: 4 Möglichkeiten herauszufinden, wann dein Baby Pipi-Kacka muss
Und unsere Kleine war ja so stolz und erzählte eine halbe Stunde lang immer wieder Pipi, Pipi!
Die ersten beiden Stunden heute lag ich förmlich auf der Lauer. Das „Aufwachpipi“ hatte ich wegen ausgiebigem Stillen verpasst und es passierte nix. Dann kam ein Pipi, allerdings ohne Vorwarnung und auf den Boden. Und dann kam das große Geschäft leider auf halbem Weg zum Töpfchen auf den Boden geplatscht, nun ja!
Danach machte sie Pipi im fünf bis fünfzehn Minutentakt. Allerdings für mich ohne ersichtliche Vorwarnung. Innehalten, runter schauen kurz pieseln, fertig. Keine Chance, wirklich etwas zu tun. Mit dem Becher hab ich ein paar Tröpfchen aufgefangen, bis sie auf dem Töpfchen landete war alles vorbei. Sie hat beinahe jedesmal angesagt „Mama“ oder „Pipi“.
Ich hatte das Gefühl, sie hörte auf, weil sie überrascht war, aber nicht fertig. Nur machte sie eben vier, fünf oder sechs Mal. Sie aufs Töpfchen zu setzen und zu sagen, dass sie den Rest in Ruhe dahin machen soll, hat nicht funktioniert. Blieb sie sitzen, kam nichts, sonst stand sie gleich wieder auf und machte kurz danach.
Sowohl vor dem Mittagsschlaf, als auch am späten Nachmittag kam der Moment wo ich glaube, sie hatte das echt satt und wirkte total unentspannt.
Hab ihr gesagt, dass ich es ganz toll finde, dass sie jedes Mal mitbekommen und sagt, dass sie Pipi machte. Aber das war irgendwie nicht so überzeugend. Und ja ich war ein bisschen ratlos, wie weiter reagieren, hatte Grad ein Pipi weggewischt und Schuhe trocken gewischt, wenn schon das nächste kam.
Die letzten anderthalb Stunden am Abend hat mein Mann entschieden, die Windel ranzumachen. Wir dachten, sie schläft sowieso gleich ein. Hat sie nicht gemacht und wirkte ziemlich erleichtert, mit Windel. Das soll nicht heissen, dass ich nicht weiter mache, aber ich denke, es lief nicht so einfach, wie ich dachte.
Liebe Grüße
JuanitaP.S. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass sie am Anfang jedes Pipi Ansätze und dabei oft überrascht war aber lachte oder zumindest lächelte. Außerdem wollte sie eifrig helfen beim wegmachen. Am Ende guckte sie eher genervt oder verunsichert. Und ganz am Schluss versuchte sie davon zu laufen oder wollte auch nichts mehr von dem wissen, was im Töpfchen gelandet war.
Tag 2 – Großes Geschäft im Klo!
Hallo Julia!
ich habe für heute (Tag drei) vorgekocht und hoffe, dass ich bevor unsere Kleine aufwacht noch zum Schreiben komme. Gestern Abend war sie ganz schön kaputt. Aber wir waren beide deutlich entspannter als am ersten Tag! Und wir haben die meiste Zeit zusammen einfach genossen!
Sie geht zwar nicht regelmäßig in die Krippe, aber ich arbeite mit 20 Stunden wieder, da die Elternzeit hier nur vier Monate lang ist. Mein Mann und ich teilen uns die 60 Stunden Woche, in dieser Woche übernimmt er die zehn Stunden am Tag.
Der größte Fortschritt gestern war, dass das große Geschäft ins Klo ging! Gleich nach der Siesta bin ich auf Toilette, hab ihr die Windel abgemacht und dachte währenddessen, es sei zu spät, weil es so roch. Dann habe ich sie einfach vor mich aufs Klo gesetzt, mit Fingerspielen beschäftigt und: tata!
Pipi sagte sie überrascht, und ich antwortete lachend nee, Kacka! Oh wie war sie stolz!
Ansonsten konnte ich ein paar Tropfen im Becher auffangen, weil sie auf meinem Schoß saß und ich diesmal merkte, sie muss mal. Ich hab einige pipis aber auch einfach auf den Boden gehen lassen, weil ich merkte, dass ich sie mit dem schnell aufs Töpfchen setzen gestresst habe und sie dann nichts mehr machte. Und ich hatte Recht, es waren deutlich längere Abstände und letztlich mehr Zeit zum reagieren.
Sie hat jedes Pipi bemerkt und während dessen angesagt. Mama! Oder Pipi! Selbst im Swimmingpool hat sie es bemerkt, was ich prima fand! (In der Windel übrigens nicht...)
Oh, sie ist wach, bin dann Mal weg....
Liebe Grüße
Juanita
Das Geheimnis des Trocken werdens unter 3 Jahren – Endlich Windelfrei!
Tag 3 – Signale, Intuition und Timing kommen langsam zusammen
Guten Morgen Julia!
Es ist kurz vor sieben, die ersten Sonnenstrahlen kommen über die Berge und für mich Zeit, zum Kochen und Berichten.
Abends ist unsere Kleine immer noch sehr geschafft. Aber es kommt auch ein neuer Zahn, die letzte Impfung ist jetzt eine Woche her und auch das nächtliche Abstillen beschäftigt sie sehr. Tagsüber bekommt sie, soviel sie mag und das nimmt sie sehr in Anspruch.
Tag drei brachte mehrere Fortschritte. Wichtig ist ihr, dass sie gerade so viele Dinge machen oder anfassen darf, die sonst nur die Erwachsenen bekommen und das findet sie prima!
Jedes Geschäft oder auch jeder erfolgte Versuch wird von ihr verabschiedet und von auf der Klobrille stehend weggespült. Toilettenpapier, um sich die "Mimi" zu trocknen ist ebenso spannend. Gestern saß sie ganz freiwillig auf dem Potette-Aufsatz und probierte sämtliche Cremes ihrer Mama aus – Begeisterung pur, auch wenn sie nichts machte.
Insgesamt ist der Klobrillenaufsatz besser als das Töpfchen, dieses aber deutlich akzeptierter, wenn es oben steht, auf dem Tisch, der Arbeitsplatte etc. Wir werden definitiv nie Sticker für Pipi vergeben, aber etwas muss an der Idee ja doch dran sein, dachte ich. Also habe ich gestern den Schreibtisch durchstöbert und dann durfte unsere Tochter Ikeatöpfchen und Potette mit Glitzersternen verzieren – genial!
Achso, nennenswerte Erfolge von Tag drei: großes Geschäft ins Töpfchen!!! (Auch wenn sie dreimal während des Frühstücks drauf musste, bis es so weit war, aber ich habe es deutlich erkannt).
Wir haben erste regelmäßige Klogänge begonnen, die sie teils freiwillig, teils murrend akzeptiert und am Abend hat sie zum ersten Mal dabei Pipi gemacht. (Sonst kurz danach)
Und: Erstes Pipi mit vorheriger Ansage! Dabei war das Beste, dass ich total aus dem Häuschen war, und sie das völlig gelassen nahm. Signale kommen inzwischen deutlicher, am Abend hat mein Mann den "Pipitanz" auch gesehen und erkannt. Und auch er war es, der sie abends aufs Klo setzte und nicht daneben stehen blieb, was zum Erfolg führte. Muss ich mir für heute merken.
Ansonsten hatten wir etliche Pfützen und zwei nasse Hosen aber hey: die erste blieb mehr als eine Stunden trocken, und würde am Ende nur vom Gießen nass! Jedes Pipi außerhalb der Windel wurde von uns beiden bemerkt und von mir auch schon vorher. Also Signale, Intuition und Timing kommen langsam zusammen und das ist bei einem Start von null doch gar nicht so schlecht. Wir haben vorher nie abgehalten oder Töpfchen genutzt, weil ich Pipi einfach nicht erkennen konnte und sie beim drücken sofort aufgehört hat, wenn wir sie aufs Töpfchen setzten.
So, ich muss weg, meine Tochter ist wach.
Liebe Grüße guten Start in die neue Woche,
Juanita
Tag 4 – „Mama! Pipi!“
Liebe Julia!
Oh wie toll der Tag begann! Mein Mann musste just in dem Moment gehen, als unsere Tochter wach wurde. Sie hängt sehr an ihm und wollte unbedingt Hallo sagen. Also war Ablenken angesagt.
Ich hab sie also mit auf Toilette genommen und gleich die Windel abgemacht. Noch etwas schläfrig war das nicht gerade,was sie wollte. Sie meckerte zwar „Nein, Nein, Nein…“ vor sich hin, blieb aber sitzen. Ihre Puppe Billybaby wurde verlangt, wie schon gestern ausgiebig auf deren Töpfchen gesetzt (eine große Muschel als Seifenschale) und ausgiebig mit Toilettenpapier abgetrocknet. Dann verließ ich das Bad kurz und siehe da sie rief „Mama! Pipi!“
Dann wollte sie allerdings noch ausgiebig im Bett kuscheln und gestillt werden und ich musste mich entscheiden, ob ich ihr und mir das ohne Windel und Pannen zutraue. Alles super! Danach zweites Pipi wie Nummer eins super ins Klo.
Nummer drei und vier allerdings gingen leider auf den Boden, da sie zwar auf Klo bzw. Töpfchen saß aber zu schnell wieder hoch wollte und auch echt bockte. Da war weder mit Fingerspielen noch mit Puppe was zu machen. Vor dem letzten Pieseln schaute sie allerdings sogar zweimal hin: Zeit wäre gewesen, sie aufs Töpfchen zu setzen!
Als ich ihr zur Siesta die Windel ranmachte, protestierte sie heftig. Dann lief sie mit Windel noch eine Weile im Zimmer herum, hielt plötzlich erschrocken inne und sagte „Pipi!“ Also merkt sie es immer besser! :-)
Die neue Routine mit dem frühen Aufstehen und Vorkochen gefällt mir gut, mal sehen, ob ich das beibehalten kann.
Bin gespannt, was der Nachmittag bringt...
Liebe Grüße
Juanita
Tag 5 – Perfektionismus und Gelassenheit, Stagnation und Fortschritt
Guten Morgen Julia!
Zunächst herzlichen Dank für deine Mails und die Aufmunterung!
Perfektionismus und Gelassenheit, Stagnation und Fortschritt könnte diese Mail auch lauten.
Der Rest von Tag vier und Anfang von gestern liefen nicht so gut. Zu Hause eine Pfütze nach der anderen. Das mit dem „Warte!“ und aufs Töpfchen setzen funktioniert nicht, führt nur zu einem Pipi auf dem Boden davor und einem weiteren drei Minuten danach. Überhaupt ist Töpfchen nicht so der Renner, selbst wenn es oben steht, protestiert sie heftig und steht schnell wieder auf.
Unser Haus ist ein altes typisches Landhaus mit drei verschiedenen Ebenen und sehr hohen Treppen. Das Bad ist oben, so dass ich dachte, wir machen uns das einfach. Außerdem brauchen wir mindestens zehn Sekunden, um von Küche/Wohnraum dort zu sein. Aber da hat sie ihren eigenen Kopf und setzt sich durch. Auch der Toilettenaufsatz funktionierte nur unter Protest, obwohl die Sticker super sind! Aufkleben, abziehen, fallen lassen, aufheben einfordern – prima Zeitvertreib, der allerdings zu nichts führte.
Als ich dann den Rest des Nachmittags auf das große Geschäft lauerte, waren wir beide nur noch genervt. Kam übrigens nicht, manchmal macht sie nur aller zwei Tage...
Tag fünf kam mit spannenden Plänen und einigem Gebibber meinerseits.
Unsere Ausflüge an Tag drei und vier waren nicht so spannend, da wir am Ende einer zweieinhalb Kilometer langen Sackgasse leben. Außerdem ist unsere Tochter eine Langschläferin und wenn sie wach ist, ist es hier bei uns zu heiß für lange Spaziergänge.
Für Tag fünf stand also der erste Ausflug mit dem Auto an. Als Ziel hatten wir die Finca, wo mein Schwiegervater arbeitet.
Nach dem Frühstück wartete ich also das nächste Pipi ab (kann man den Tag in 45 Minuten Abschnitte einteilen?) und sausten los. Wir sind oft dort, meine Tochter liebt den Ort und ihren „padri“, ich wusste aber auch, dass das erste Pipi mit Abhalten anstand und dass Schwiegervater seine eigenen Ansichten hat.
Ich habe also zwei Wechselhosen, Handtücher und sonst einiges eingepackt und war gespannt. Erst wollte ich sie aufs Töpfchen setzen als es so aussah, als müsste sie. Aufstehen, Protest, also nicht. Dann setzte sie sich auf den Boden und als sie plötzlich aufstand sah ich zwei Tröpfchen (die Hose ist super dünn). Also dachte ich, jetzt oder nie. Sie hat gestrampelt und protestiert. Schließlich stellte ich sie wieder auf den Boden, als ich sah, dass sie tatsächlich Pipi gemacht hatte. Das zweite Mal hat leider nicht funktioniert aber immerhin. Und das Auto blieb trocken! :-)
Zu Hause gab es dann zwei weitere Pfützen und viel Protest zum Mittagsschlaf. Ich war ein bisschen ratlos, weil ich Pipi erkannte, aber sie nicht auf den Topf wollte und auf dem dem Klo nichts machte.
Als sie aufwachte, fühlte sie sich so heiß an, dass ich Fieber maß und ja, sie hatte 38. Was nun? Freunde von uns aus Dänemark sind zu Besuch und da wir uns nur diese drei Wochen im Jahr sehen, hatten sie uns zum Essen bei ihnen in der Wohnung eingeladen. Außerdem sollten wir vorher noch bei den Schwiegereltern vorbei kommen. Wie ich schon sagte, ich habe etwas gebibbert.
Aber ich beschloss, die Dinge einfach laufen zu lassen und mich nicht um eventuelle Pannen zu sorgen.
Und da hat mich unsere Tochter mehr als überrascht. Nach der Siesta wollte sie selbst die Windel ausziehen, was sie mit etwas Hilfe schaffte. Dann ging ich aufs Klo (von wegen Vorbild) und sie krabbelte tatsächlich vor mir auf den Sitz. Drückte einmal kurz, strahlte mich an und triumphierte: „Kacka!“
Am Nachmittag ging es ihr nicht so gut, aber im Pool ging das Fieber leicht zurück. Und schließlich starteten wir mit dem Potette, einer mega großen Wechseltasche und ein paar Stickern ausgerüstet zu den Schwiegereltern. Und was soll ich sagen: Unter Protest, aber es hat geklappt!
Ich musste sie einfach erst bei Laune halten und dann kurz wegsehen oder hinter die Tür gehen. Und auch bei unseren Freunden blieb bis auf zwei Tröpfchen auf meinem Rock alles trocken. Dabei hatte sie sogar ein Stunde geschlafen und war echt krank wie bei jedem neuen Zahn! Also wir kamen wieder und sie trug das gleiche Kleid wie beim losgehen (ohne was drunter, wir waren ja in Familie).
Vorm nach Hause fahren wollte ich ihr noch eine Nachtwindel anziehen, da sie oft im Auto einschläfern, wenn es so spät ist und ich sie nicht später wecken wollte. Nun unsere Freunde und wir haben wirklich gelacht, denn sie nahm mir die Windel aus der Hand, schmiss sie auf den Boden und sagte deutlich: „Nein!“
Also, nach einer kurzen „Stagnation“ ein mega toller Tag!
Liebe Grüße aus der Sommersonne!
Juanita
Dein Kind hasst Windeln wechseln? Wie du es schaffst die Windeln wegzulassen – Ein Erfahrungsbericht
Tag 6 und 7 – Mittagsschlaf ohne Windeln
Hallo Julia!
So, der Alltag hat mich leider wieder. Ich vermisse die intensive Zeit, die ich mit unserer Tochter verbringen durfte und danke meinem Mann von ganzen Herzen für alleinige Übernahme der 60 Stunden Woche.
Der Bericht wird deutlich kürzer ausfallen, was nicht daran liegt, dass ich heute wieder arbeite, sondern dass es weniger zu erzählen gibt.
Wir waren auch an Tag fünf auf der Finca und unsere Tochter hatte zu Hause über längere Zeit Hosen an. Es gab zwei Unfälle am Abend aber da hab ich auch einfach nicht aufgepasst. Unterwegs blieb alles trocken. Die Überraschung allerdings war, dass sie über den ganzen Tag verteilt nur 6 mal musste, also teilweise mehr als zwei Stunden anhielt.
Gestern hatten mein Mann und ich zusammen frei. Leider war ein wirklich stressiger Tag und meine Tochter wurde „unter dem Arm mitgenommen“. Aber toll war, dass sie außer Haus mehr als zwei Stunden trocken blieb, zwar unterwegs nicht Pipi machte, aber ohne jeglichen Protest auf drei verschiedenen Toiletten war. Liegt es vermutlich an der Hitze, dass sie viel weniger muss? Oder daran, dass sie mittlerweile entspannter ist?
Den Mittagsschlaf haben wir zum ersten Mal ohne Windel probiert und es hat super geklappt! Die besorgte Mama hatte zwar trotz Matratzenschoner noch eine saugfähige Wickelunterlage und eine Windel drunter gelegt aber alles blieb absolut trocken. Und am Abend hatten wir Freunde, mit denen wir bei tropischen Temperaturen gegrillt haben – meine Tochter war dabei, wach bis halb zwölf abends, saß viel auf unserem Schoss und alles blieb trocken. Irgendwie muss sie bei der Hitze derzeit mehr trinken, aber sie hat immer noch Zahnweh und will oft an die Brust, da hab ich natürlich keinen Überblick, welche Mengen sie trinkt, oder nicht.
Was noch? Das Töpfchen nehmen wir nur mit nach draußen oder in die untere Etage für den Notfall, ansonsten ist klar, dass sie aufs Klo geht, wie die Großen. Hätte ich mir auch denken können :D
Die Sticker stehen nach wie vor hoch im Kurs.
Liebe Grüße für heute
Juanita
Zwei Wickelkinder? Tschüss Windel! – Erfahrungsbericht Töpfchentraining Nadine
Tag 8 – Aufs Klo gehen bei Wüstenwind?
Hallo Julia!
Gestern war ich also zum ersten Mal wieder bei der Arbeit. Unsere Tochter war mit meinem Mann zu Hause. Ich war sehr gespannt, wie alles klappen würde. Meine Tochter liebt ihren Vater innig aber sicher würde der Tag anders ablaufen, als mit mir.
Der Vormittag war nicht der Beste, weil sie sich sehr an mich gewöhnt hat und an die volle Aufmerksamkeit. Aber das Thema Windelfrei hat gut geklappt.
Auf dem Klo hatte sie nichts gemacht aber ohne Protest gesessen. Mein Mann hatte sie ohne Hose gelassen, weil er sich so sicherer fühlte. Als sie draußen im Garten tatsächlich Pipi musste, hatte sie sogar angesagt. Zum ersten Mal! Da mein Mann nicht abhalten wollte, lief er schnell mit ihr nach drinnen, aber sie haben es nicht ganz geschafft. Aber sie hat Bescheid gegeben und etwa 15 Sekunden angehalten!
Früher als geplant haben wir uns bei der Arbeit abgewechselt, da unsere Tochter vehement ihre Teta (Brust) einforderte. Bei den derzeitigen Temperaturen von 35-40 Grad hat sie kaum Hunger und schläft sehr unruhig – wie alle.
Daher hat sie ihren Mittagsschlaf auch auf mir liegend verbracht, wieder ist alles trocken geblieben!
Am Nachmittag hatte sie unterwegs eine Wespe in den Fuß gestochen und es kam zu einer Pfütze. Nach der Arbeit waren wir noch zur Eröffnung des neuen Firmengebäudes eingeladen, wo unsere Tochter mit kam. Sie ging selbstverständlich mit mir zur Toilette, machte Pipi, wusch Hände – genial!
Und wirkte sehr zufrieden und stolz, als unsere Kollegen ungläubig und überrascht waren, wie so etwas bei einem so kleinen Mädchen möglich sei. Und wuchs noch ein bisschen mehr in die Höhe vor Stolz, als wir alle feststellten, dass sie definitiv kein Baby mehr sei.
Auch ich fühle mich jeden Tag sicherer. Gestern hat sie das Pipi auf der Toilette nicht kommentiert, weshalb ich sie zweimal ewig sitzen ließ, aber protestiert hat sie auch nicht.
Mittags werden wir die Siesta weiter ohne Windel machen, am Abend nimmt sie diese mittlerweile wieder ohne großen Protest und ich habe ihr versprochen, dass wir auch diese weglassen, wenn wir alle drei bereit sind. Vor November wird es hier nicht so kalt…
Heute kaufen wir ihr ein kurze Leiter, damit sie allein aufs Klo klettern kann und nicht mehr unter den Arm geklemmt werden muss zum Hände waschen. Das wird Zeit.
Dir liebe Julia vielen, vielen herzlichen Dank für das was du machst! Ich hatte das Thema sauber werden immer mit so vielen Sorgen betrachtet, dass ich gar nicht wusste, wie oder wann ich anfangen sollte. Ich melde mich auf jeden Fall wieder, aber sicher nicht mehr täglich, schließlich haben wir ja jetzt ein großes, trockenes Mädchen!
Liebe Grüße aus der tropischen Hitze, wir haben Wüstenwind und mehr als dreißig Grad um zehn Uhr morgens. Gut dass die Windeln weg sind! :-)
Liebe Grüße
Juanita
So geht es weiter – Ein trockenes Kind
Hallo Julia!
Mittlerweile hat uns wirklich der „harte Alltag“ wieder, weshalb ich auch nicht vorher zum Schreiben kam.
Ein kurzer Bericht zur aktuellen Lage:
Wir hatten mittlerweile zwei Tage ganz ohne Unfälle, ein paar rechtzeitige Ansagen, die sowohl Pipi, als auch Kacka betrafen, die Sticker sind nach wie vor beliebt, aber nicht mehr notwendig.
Zwei Tage in der Kita liefen bestens, der dritte nicht so ganz. Sonst sind die Pannen meist am Abend, während wir essen und unsere Kleine langsam müde wird, irgendwie verständlich... Außer Haus geht meist alles glatt, weil sie entweder anhält oder brav geht, wenn ich anbiete und sie findet es nach wie vor spannend, mit dem Potette neue Toiletten zu erkunden.
Liebe Grüsse und nochmals vielen, vielen Dank für Deine Hilfe,
Juanita und Familie
Fazit nach einem Monat
Liebe Julia,
ich bin irre froh, es so und zwar genauso gemacht zu haben!
Wie ich schon sagte, Dir vielen Dank für die detaillierte Anleitung und all Deine Feedbacks! Ich hatte echt keine Ahnung, wie ich das Thema angehen sollte und dabei hatten unsere Tochter und ich die Windeln echt satt.
Ich habe viel gelernt. Nichts essentiell neues, sondern hat sich unsere Beziehung echt verbessert und unsere Kleine hat einen irren Entwicklungssprung gemacht.
Unfälle nehmen wir mittlerweile sehr gelassen. So langsam beginnt Siena auch, anzusagen – das hat länger gedauert, als ich dachte.
Thema Vertrauen? Ja, ich bekomme ein gutes Vertrauen in meine Intuition und auch in das was sie kann. Hatte ich vorher schon, sie darf viele Dinge, wo andere Eltern echt erschrecken (Orangensaft machen, während daneben noch das Messer liegt, aus einem Glas trinken, klettern…)
Ich empfehle bereits anderen Müttern, mit gleichaltrigen Kindern, es auszuprobieren. Und zwar nach dem Motto: Mut und los! Ich würde nichts anders machen. :-)
Liebe Grüße
Juanita
Update nach einiger Zeit
Hallo Julia!Mittlerweile ist es lang her, dass wir uns gemeldet haben und ich weiß gar nicht so genau, was ich alles erzähle.Also: uns geht es gut, der Kleinen geht es prima. Sie quasselt, was das Zeug hält und das zweisprachig! Natürlich ist sie tagsüber ohne Windel, daran haben weder der Urlaub, noch das kältere Wetter, noch eine Woche Durchfall etwas geändert. Alles hat sie prima gemeistert. Im Urlaub hatten wir ein paar Pannen, vor allem sicher auch durch den Temperaturunterschied zwischen unserem Sommer hier und den nicht mal 20 Grad in Deutschland.Für den Flug und die anschließende Bahn- und Busfahrt hatten wir eine Windel als Back-Up, aber die ist trocken geblieben!Das Potette ist weiterhin treuer Begleiter und mittlerweile in der Töpfchenposition auch begehrtes Spielzeug bei Töchterchens Spielgefährten ;-)Seit dem Temperaturwechsel hier muss die Kleine deutlich häufiger auf Toilette, was uns anfangs einige Pannen bescherte und Umgewöhnung einforderte. Aber das ist mittlerweile okay und den Magen-Darm-Virus hat die Arme prima gemeistert, auch wenn wir für jeden Pups laufen mussten, dafür aber nur zwei minimale Unfälle hatten! Da habe ich wirklich gestaunt.Die Nachtwindel ist nach wie vor dran und von ihr gewollt, manchmal morgens nass, manchmal trocken. Manchmal bittet sie vor dem Einschlafen darum, noch mal "Pipi-Kacka" zu gehen (was mein Mann echt nervig findet von wegen Schlafsack aus, Hose aus, Windel aus) aber ich freue mich, dass ihr das wichtig ist. Und neuerdings schläft sie fast von abends zehn/halb elf bis morgens um sieben Uhr durch und in ihrem Bettchen (an meinem angehängt ohne Gitter) - hurra!Der Herbst ist angenehm hier, wir hatten Ende August unerwartet viel Regen (100L/m2) daher ist alles irre grün und wächst und blüht. Tagsüber ist es T-Shirt-warm, nachts frisch und sehr nass. Gestern waren wir sogar am Strand, auch wenn uns das Wasser zu kalt war zum Baden.Unser Umzug im nächsten Monat steht an (ins Eigenheim, hurra) und ich hoffe, alles wird vorher fertig und die Kleine fühlt sich wohl. Dann haben wir endlich ein Klo, wo sie ohne Treppen hinkommt und vielleicht allein gehen kann, darauf freue ich mich auch!#Liebe Julia, Euch sonnige Grüsse in den kühlen Norden, danke noch einmal für Alles und alles Gute weiterhin sowie viel Ausdauer für die großartige Arbeit, die Du machst!Liebe Grüsse,Juanita
Update nach dem dritten Geburtstag
Siena geht es mittlerweile wieder besser, sie hat die Trauerphase um Ihre mallorquinischen Grosseltern, die uns beide letztes Jahr verlassen haben, weitensgehend durchstanden. Sie schläft weiterhin extrem unruhig und "wandert" im Bett hin und her, ist aber seit einigen Woche nachts trocken (endlich juhu!) und verzichtet seit vier Tagen endlich auch stolz auf die Nachtwindel. :-)