Stoffwindeln weicher machen und die Waschmaschine reinigen

1) Die Waschmaschine entkalken
Wenn du mittleres oder hartes Wasser hast, kann sich Kalk an den Heizstäben absetzen. Dieser führt dazu, dass die Waschmaschine beim Waschen mehr Energie verbraucht, weil die Heizstäbe das Wasser nicht mehr so effektiv erhitzen können. Wie oft du deine Waschmaschine von Kalk befreien musst, hängt davon ab, ob ihr mittleres oder hartes Wasser habt, wie die Vorgeschichte der Waschmaschine ist, ob du beim Waschen Enthärter dazu gibst und bei welchen Temperaturen du wäschst. Bei weichem Wasser bei 30 bis 60°C setzt sich nämlich viel weniger Kalk ab, als bei 95°C mit hartem Wasser. Deine Waschmaschine alle 3 bis 6 Monate zu entkalken ist aber ein guter Richtwert. Am besten und günstigsten funktioniert das Entkalken mit reiner Zitronensäure in Pulverform, wie du sie in der Drogerie deines Vertrauens findest. Packungen, bei denen „Maschinenentkalker“ draufsteht, enthalten meist nichts anderes als Säuren: Oft ist es 100% Zitronensäure, manchmal ist noch Äpfel-, Milch- oder Weinsäure dabei. Tipps fürs Entkalken:- Beim Entkalken gibst du keine Wäsche mit in die Waschmaschine.
- Verwende 5 bis 7 Esslöffel Zitronensäure in Pulverform oder richte dich nach dem Wert, der auf der Verpackung angegeben wird.
- Gib die Zitronensäure in das Einspülfach.
- Wähle die Koch-/Buntwäsche bei 95°C.
- Halte den Vorgang mit der Pausetaste in der Mitte an, damit die Zitronensäure einwirken kann.
2) Wie du deine harten Stoffwindeln wieder weich bekommst
Falls du brettharte Handtücher oder Einlagen hast, kannst du den in 1) beschriebenen Vorgang noch einmal durchlaufen lassen. Mit dem Unterschied, dass du jetzt harte Stoffwindeln und Einlagen dazu gibst. Die Zitronensäure kann nämlich auch den Kalk in den Stofffasern lösen. (Den ersten Durchgang solltest du ohne Wäsche machen, da beim ersten Mal wirklich viel Dreck gelöst wird.) Falls du einen Trockner hast oder einen bei Familie oder Freunden benutzen kannst, steckst du die Wäsche eine Runde dort rein. Anschließend hast du wieder weichere Stoffwindeln. Die Schritte:- Stoffwindeln normal waschen
- Saubere Waschmaschine?
- Mit Zitronensäure entkalken: Mullwindeln, Prefolds und Einlagen bei 95°C, der Rest bei 60°C. Alles aus PUL nicht mit dazu geben!
- Alles eine Runde in den Trockner geben
3) Die Waschmaschine von Bakterien und anderen Keimen befreien
Die Behandlung bei 95°C mit Zitronensäure hat schon einmal richtig viel „Bäh“ und Bakterien in deiner Waschmaschine gelöst. Falls du sonst ausschließlich bei 40°C wäschst, solltest du deine Waschmaschine mindestens einmal im Monat bei 60°C mit Sauerstoffbleiche benutzen, um Bakterienkulturen in deiner Maschine zu minimieren. Wenn du nicht standardmäßig Sauerstoffbleiche verwendest, ist jetzt der richtige Zeitpunkt damit anzufangen. Wenn du wirklich regelmäßig bei 60°C-Wäsche wäschst, dann können natürlich Stoffwindeln und Handtücher mit in die Waschmaschine. Wenn du ein akutes Stinkeproblem hast, dann sollte die Waschmaschine am besten leer sein und du verwendest 95°C.4) Wie halte ich meine Waschmaschine dauerhaft sauber und in Ordnung?
1. Nasse Wäsche sofort aufhängen
Nachdem deine Waschmaschine fertig gewaschen hat, solltest du die nasse Wäsche sofort rausnehmen und aufhängen. Die Feuchtigkeit und restliche Wärme in deiner Maschine lässt sonst Bakterien explosionsartig vermehren. Wenn sich die Standzeit nicht vermeiden lässt, dann solltest du auf den letzten Schleudergang verzichten und die Wäsche komplett nass in der Trommel lassen. Das zögert die Geruchsbildung heraus. Wenn du wieder verfügbar bist, muss die Wäsche nur noch einmal geschleudert werden und kann dann aufgehangen werden. Denk daran, dass PUL durch längere Aufenthalte im Wasser geschädigt werden kann.2. Tür offen lassen nach dem Waschen
Ein ganz einfacher Tipp, den du unbedingt beherzigen solltest, ist, die Waschmaschinentür und das Waschmittelfach zwischen den Waschgängen offen stehenzulassen. Dadurch kann Feuchtigkeit entweichen und den Bakterien wird die Lebensgrundlage entzogen.3. Dichtungsritze säubern
Die Dichtungsritze zwischen Trommel und Tür der Maschine sollte regelmäßig gereinigt werden. Hier setzen sich nämlich Bakterien fest, die dann bei der nächsten Wäsche in deine Stoffwindeln oder die gewaschene Kleidung gelangen und sich dort vermehren, falls du nie Sauerstoffbleiche verwendest. Dafür einfach mit einem nassen Lappen die Gummidichtung abwischen und überflüssiges Wasser entfernen.4. Weichspülerfach säubern
Abhängig von der Konstruktion des Weichspülerfaches verbleibt dort eine Restwassermenge. Wird nie Weichspüler oder Hygienespüler verwendet, können sich Bakterien dort ungehindert vermehren. Du kannst die Einlaufkonstruktion herausbauen und einen Tag lang in Essigessenz baden. Bleibt im Weichspülerfach eine Bakterien- oder Pilzkolonie, so wird nach jeder Wäsche, ganz am Ende des Waschvorganges, eine Ladung Keime in die frisch gewaschene Wäsche gespült, was zu Geruchsproblemen führen kann.5. Flusensieb säubern
Das Flusensieb dient dazu, Textilfasern aufzufangen, die sich beim Waschen von der Kleidung lösen. Es befindet sich hinter einer Blende im unteren Teil deiner Waschmaschine. Wird es nicht regelmäßig gereinigt und verwendest du nie Sauerstoffbleiche, kann sich auf den nassen Fusseln Schimmel bilden. Der davon ausgehende modrige Geruch bleibt auch in der Wäsche hängen. Pass aber auf! Das Öffnen des Flusensiebs führt zu einer mittleren Überschwemmung, die du mit einem Handtuch auffangen solltest. Falls du verzweifelt am Suchen bist: Nicht jede Waschmaschine hat ein zugängliches Flusensieb.
Fazit
Ab und an ist es sinnvoll die Waschmaschine zu entkalken, was am besten mit Zitronensäure funktioniert, die auch sehr gut bei harten Stoffwindeln helfen kann. Ansonsten geht keine Waschmaschine wegen Stoffwindeln oder Kacka kaputt, sondern nur wegen Kalk. Oder einfach weil sie alt ist. Mit einem pfleglichen Umgang kannst du sie schonen ;-)Zur nächsten Lektion:
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