Maria Sophie geht es wie den meisten Familien: Beim Trockenwerden ihrer Kinder erlebt sie ein großes Auf und Ab. Mal läuft es beim Abhalten super, dann wieder hat ihre Kleine so gar keine Lust aufs Töpfchen und zwischendurch braucht es sogar mal wieder Wegwerfwindeln.
Per Zufall stößt sie auf Stoffwindeln und lernt auf Windelwissen.de das Stoffwindel-System Überhose + Mullwindel kennen und lieben.
Hier erzählt sie von ihren spannenden Erfahrungen mit dem Abhalten, Stoffwindeln und Trocken werden.
Liebe Julia,
das habe ich mir schon lange vorgenommen: dir einmal zu antworten. Das mache ich jetzt, und zwar ausführlich …
Ich habe deine Website im Sommer 2016 entdeckt und sehr interessiert gelesen. Auch deine E-Mails lese ich immer gerne. Deine Beiträge sind leicht verständlich und gut strukturiert und das finde ich seeeehr hilfreich!
Mein Weg zu den Stoffwindeln
Meine erste Tochter haben wir mit Wegwerfwindeln gewickelt und gar nicht richtig über Alternativen nachgedacht. Mit Beginn des Zufütterns fingen wir erst an, mehr über die Nachhaltigkeit und Qualität unserer Konsumgüter nachzudenken, zunächst beim Essen, später auch in anderen Bereichen. Hin und wieder haben wir dann auch Öko-Wegwerfwindeln gekauft.
Auf deine Website bin ich zufällig gestoßen: Als ich mit meiner zweiten Tochter schwanger war, bin ich auf meiner Suche nach Informationen zu Hausgeburten auf Windelfrei gestoßen. Dass Kinder das natürliche Bedürfnis haben, sich nicht zu besudeln, und somit auch ihre Ausscheidungen bis zu einem gewissen Maße kontrollieren können, erschien mir sofort logisch. DAS wollte ich unbedingt ausprobieren!
Also machte ich mich auf die Suche nach mehr Informationen und stieß damit immer wieder auf Stoffwindeln. Diese Recherche führte dann auch zu dir.
Auf deiner Seite blieb keine Frage unbeantwortet.
Diese Stoffwindeln benutzen wir
Nach deinen interessanten Testergebnissen und Zusammenfassungen habe ich mich für eine Lösung entschieden: Mitwachsende Stoffwindel-Überhosen mit Mullwindeln. Da ich bereits ein paar Mullwindeln besaß und meine Tante mir noch weitere Mullis gab, konnte ich schnell starten. Von den Überhosen bestellte ich mir 3 Wochen vor der Geburt zum Ausprobieren zwei Stück.
Da wir in den Niederlanden wohnen, bestellte ich sie zu einer Freundin in Deutschland und bekam die Überhosen leider erst 6 Wochen später. Die ersten Wochen wickelten wir also wie gewohnt mit Wegwerfwindeln. Danach lief das mit den Stoffwindeln aber so gut, dass ich kurz darauf noch drei Überhosen bestellte.
Mit den Überhosen von Doodush sind wir bisher bestens zurechtgekommen. Da wir relativ häufig waschen, gehen die Überhosen abwechselnd mit in die Waschladung. Meist bei 40 °C, manchmal bei 60 °C mit Sauerstoffbleiche.
Später kaufte ich mir gebrauchte Mullwindeln dazu, von denen wir jetzt bestimmt mehr als 40 Stück haben – leider aber dünne, nicht doppelt gewebte.
Zuerst wickelte ich die Mullwindel ums Kind (nach deiner Anleitung) und zog dann die Überhose darüber. Inzwischen lege ich die Windel gefaltet in die hintere Lasche und ziehe sie dann an. Passt schon … ;-)
Bei Reisen oder wenn wir woanders übernachten, wickeln wir inzwischen wieder mit Öko-Wegwerfwindeln, weil wir unsere Gastgeber vom Uringeruch der nassen Windeln verschonen wollen und im Urlaub möglichst wenig Wäsche waschen wollen.
Seitdem die Kleine richtig mit uns isst, empfinde ich die nassen Windeln als Geruchsbelästigung. Darum trocknen sie aktuell nicht mehr im Bad, sondern hängen draußen.
Auf und ab mit Teilzeit-Windelfrei
Nach einer Woche habe ich angefangen, die Kleine abzuhalten. Das hat oft geklappt, häufig war die Windel aber auch nass. Ich bedaure sehr, dass ich nie die Ruhe hatte, um sie zu beobachten, um ihren Rhythmus und ihre Signale zu erkennen. Dafür war ich mit der Großen immer zu abgelenkt.
Beim Abhalten erlebten wir ein großes Auf und Ab. Es gab Phasen, in denen
- es tags gar nicht gut lief, unsere Tochter sich durchstreckte und ihren Unwillen zeigte,
- 90 % des Stuhls beim Abhalten kam,
- nachts alle doppelten und dreifachen Windeln nass waren, aber auch
- das Abhalten nachts richtig gut verlief: Als die Kleine unruhig wurde, sagte ich „warte“, machte den Schlafsack und die Windel auf, hielt sie über eine Schüssel oder das Töpfchen, wartete ihr kleines Geschäft ab, zog ihr Windel und Schlafsack wieder an und stillte sie dann, bevor wir beide weiterschliefen.
Bis ich zu müde war. Als die Kleine im Sommer aus dem Elternbett zu ihrer großen Schwester ins Bett zog, war sie 9 Monate alt. Seitdem hat sich nachts die Wegwerfwindel wieder eingeschlichen. Damit schlafe ich entspannter.
Zwei Kinder = zweimal trocken werden
Parallel zu unserem Experiment Windelfrei und den Stoffwindeln begeisterte uns auch die Idee, dass unsere Große so bald wie möglich trocken sein könnte.
Sie war gerade 2 Jahre und 7 Monate, als wir die Windeln wegließen. Erst nur tagsüber, drei Wochen später dann auch nachts. Auch der Kindergarten hat uns gut unterstützt und wir sind sehr zufrieden, wie entspannt das letztendlich für alle ging.
Inzwischen ist die Kleine ein Jahr alt und geht tagsüber zur Tagesmutter, die vorher noch nie mit Stoffwindeln gewickelt hat. Sie ist jedoch sehr daran interessiert und kommt mit den Überhosen und Windeln gut zurecht. Die Kleine hat sogar schon bei der Tagesmutter das kleine Geschäft ins Töpfchen gemacht. Ein toller Erfolg! Zuhause bieten wir der Kleinen immer noch zu Standardsituationen das Töpfchen oder Klo mit Sitzverkleinerer an (nach dem Essen oder Schlafen, vor und nach dem Rausgehen). Seit sie mobiler ist, wehrt sie sich allerdings oft dagegen, genau wie gegen die Windel. Dadurch werden immer wieder die Hose oder der Boden nass. Stuhl landet zum Glück meist im Töpfchen.
Was ich an Stoffwindeln und Überhosen liebe
Am besten gefällt mir am System Stoffwindeln mit Überhosen:
- Keine Stuhl-Explosionen aus der Windel in den Body – im schlimmsten Fall bis zum Nacken!
- Weniger bzw. kein Windelmüll (und ein gutes Gewissen)!
- Eine Überhose, die von Geburt bis Wickelende passt.
- Und die Windeln sind auch noch viel hübscher. :-)
Da die Überhosen seit einiger Zeit inzwischen ganz schnell miefen, wechsle ich sie öfter. Eine Ersatz-Überhose ist bei der Tagesmutter; und wenn dann auch noch mehrfach das große Geschäft in der Windel landet, wird es knapp mit den 5 Überhosen.
Deswegen werde ich bald wohl noch eine 6. und 7. bestellen. :-)
Liebe Grüße und danke für deine tollen, hilfreichen Tipps!
Maria Sophie