1. Wie bist du auf die Idee gekommen Stoffwindeln zu benutzen?
Über Youtube. Ich bin per Zufall auf ein Stoffwindelvideo gestoßen. Ich war zu dem Zeitpunkt schwanger und habe mich dann nach und nach in das Thema eingearbeitet. Hauptsächlich habe ich Videos von verschiedenen Stoffimamas gesehen. Gelesen habe ich eher wenig. Ich fand die Idee spannend, ein Kind mit süßem Windelpo zu haben, nicht regelmäßig Windeln nachkaufen und Preise vergleichen zu müssen und Geld zu sparen. Letzteres hat in meinem Fall leider nicht geklappt. Hätte ich Windelwissen früher mehr Beachtung bzw. Vertrauen geschenkt, hätte ich wirklich Geld gespart (Ich schätze so 800,- €). Wenn ich auf Windelwissen gelesen habe, dachte ich mir nur:Nein Julia, so einfach, wie du es sagst kann es gar nicht sein.Wie ich später feststellte, kann es doch so einfach sein.
2. Was hast du übers Waschen gedacht und wie wäscht du jetzt?
Die Waschmittelauswahl hat mich völlig überfordert. Ich wollte ja nicht mit dem falschen Waschmittel alle Windeln kaputt machen. Diese verschiedenen Inhaltsstoffe verwirren mich bis heute. Inzwischen habe ich 3 Waschmittel gefunden, die ich gerne verwende. Eines ist ein „Windelwaschmittel“, die anderen beiden sind ganz normale Drogeriewaschmittel. Ich wechsle nach Lust und Laune. Ich bin froh, dass mir der Kurs von Windelwissen helfen konnte. Sonst würde ich immer noch das teure Windelwaschmittel kaufen. Mit dem Waschen mache ich es mir so einfach wie möglich. Es wird alles zusammen in eine Tonne getan und dann, nach 2 Tagen, hole ich alles raus und sortiere zwischen Wäsche und Müll. Die Kakawindeln werden dann auch ausgewaschen. Ich habe kein Netz in der Tonne. Die wird einfach ausgewischt. Die Wäsche kommt mit einem Vorwaschprogramm in die Maschine und wird dann mit Timer über Nacht gewaschen, sodass sie morgens fertig ist. Die Überhosen hänge ich auf, die Mullis und Booster kommen in den Trockner.3. Wann und wie habt ihr mit Stoffwindeln begonnen?
Eigentlich wollte ich direkt nach dem Krankenhaus mit Stoffis beginnen, aber als meine Maus mit unter 3 kg auf die Welt kam, habe ich mich nicht getraut. Mit 2 Wochen hatte sie die erste Stoffwindel am Po. Ich habe allerdings noch viel mit Wegwerfwindeln gewickelt. Als ich durch Windelwissen endlich auf die Idee kam Waschlappen, statt er mitgelieferten Einlagen zu benutzen, sah die Windel nicht mehr so überdimensioniert aus und ich habe dann öfter und bald regelmäßig tagsüber mit Stoff gewickelt. Ausnahmen waren Babysitting und lange Ausflüge. Da gab es dann doch noch Wegwerfwindeln. An Nachtwindeln habe ich mich erst rangetraut, als meine Maus 6 Monate alt war. Es stellte sich heraus, dass es ganz einfach ist. Wir benutzen die Tagwindeln mit einem zusätzlichen Booster. Bei uns reicht das locker.4. Welche Stoffwindeln hast du getestet und wie bist du bei den jetzigen gelandet?
Ich habe bis vor ca. 3 Monaten mit Pocketwindeln gewickelt. Die Charlie Bananas sind schmal geschnitten und haben mir daher gut gefallen. Je größer meine Maus wurde, desto mehr Saugkraft wurde benötigt. Ich fing mit IKEA Waschlappen an, machte mit Gästehandtüchern weiter. Dann kamen die Prefolds. Das funktionierte eine Weile, obwohl sie viel zu groß für das kleine Kind waren. Dann liefen die Windeln aus. Ich habe alles probiert. Waschmittel wechseln. Andere Sachen reinstopfen. Ich habe mir Bambusbooster gekauft. Irgendwann war die maximale Stopfmenge der schmalen Windeln erreicht. Also habe ich Neues ausprobiert. Ich habe Überhosen (Capris) gekauft und 3 Bamboozle Höschenwindeln. Das lief schon besser. Nebenbei habe ich noch Mullwindeln als Höschenwindeln benutzt, da 3 Höwis ja nicht reichen. Mit den Bamboozles lief die allerdings sehr breitbeinig. Das ging mit den Mullwindeln besser. Also mussten neue Mullis her, da die alten schon sehr dünn waren. Ich bin dann mal wieder bei Windelwissen auf der Seite gelandet. Diesmal habe ich auch bestellt: 20 Mullwindeln und 4 Überhosen. Dazu gab es kostenlos den Windelwissenkurs dazu. Genauso skeptisch, wie ich vorher war, bin ich jetzt begeistert vom Windelwissenkurs. Es hat einige Probleme bei mir gelöst. Endlich habe ich längere Wickelzeiten als 1,5 bis 2 Stunden. Die Mullis werden einfach in die Überhose gelegt, die Mullis saugen genug. Ich habe endlich keine Sorgen mehr, wenn ich unterwegs bin. Ich habe nur noch einen, statt drei Sätzen, Wechselkleidung dabei.5. Was benutzt ihr nachts?
Eine Stoffwindel-Überhose wird mit einer Mulli und einem Booster bestückt. Nachts brauchen wir nicht so viel Saugkraft. Das hält dann 12 Stunden, wenn sie durchschläft. Sonst wird sie zwischendurch einmal gefüttert und gewickelt.6. Wieviele Stoffwindeln braucht man und wieviele hast du selbst?
Ich benutze 20 Mullis, 8 Überhosen und ca. 10 Bambusbooster. Ich finde, dass man die Booster toll durch IKEA Waschlappen ersetzen kann. Ich benutze die Bambusbooster nur, weil ich sie eh schon da habe. Aufgrund der Probleme mit den vorherigen Systemen habe ich noch 25 Pocketwindeln, 25 Prefolds, meherere Booster, 3 Bamboozles, 5 Capris, mehrere Trockenfleece und Wolleinlagen und viele alte Mullis. Davon benutze ich nichts mehr.7. Welches Stoffwindelzubehör findest du sinnvoll?
Da ist meine Liste nicht lang. Mein Mann und ich sind uns einig, dass wir ohne Wetbags nicht auskommen können. Da kommen unterwegs alle benutzten Windeln und, wenn nötig, die nasse Wechselkleidung rein. PUL Wickelunterlagen sind für mich unerlässlich. Sie werden einfach bei der Windelwäsche mitgewaschen. Wer Mullwindeln um das Kind wickelt und nicht als Einlage benutzt, sollte auf Windelklammern, z.B. Snappis, nicht verzichten. Mein Kind ist einfach zu ungeduldig. Wenn ich dann die Klammer schon drum hatte, war es nicht so schlimm, wenn sie zwischendurch davongelaufen ist. Die Überhose wurde dann danach angezogen. Ich finde mehr Zubehör braucht man zum Wickeln nicht. Wir haben nicht einmal einen Wickeltisch gekauft.8. Macht ihr Teilzeitwindelfrei? Wie?
Im Sommer habe ich sie ab und zu ohne Windel laufen lassen. Im Winter wird sie voll gewickelt. Mit dem Thema werde ich mich wohl nächstes Frühjahr genauer beschäftigen.