Kann das Waschen von Stoffwindeln deine Waschmaschine kaputt machen?
Jain.
Stoffwindeln und kleine Reste Stuhlgang sind für deine Waschmaschine kein Problem. (Lass dich nicht von Familie und Freunden verunsichern, die dir den sofortigen Waschmaschinen-Tod durch Stoffwindeln prophezeien.)
Der größte Feind deiner Waschmaschine sind Kalk und Bakterien. Stoffwindeln können Bakterien in die Waschmaschine bringen und durch die häufigeren warmen und heißen Waschgänge kann sich mehr Kalk ablagern.
Damit beides verschwindet, solltest du deine Waschmaschine regelmäßig reinigen. Dann gehören Probleme mit Kalk, Bakterien und Gerüchen der Vergangenheit an!
Tipp: Auch in Stoffwindeln kann sich Kalk anlagern, weswegen du ähnlich vorgehen kannst.
Inhaltsverzeichnis
- Deine Waschmaschine entkalken
- Die Waschmaschine von Bakterien und anderen Keimen befreien
- Wie du deine harten Stoffwindeln wieder weich bekommst
- Wie halte ich meine Waschmaschine dauerhaft sauber und in Ordnung?
1) Deine Waschmaschine entkalken
Kalk kann sich beim Wäschewaschen an den Heizstäben absetzen. Dieser führt dazu, dass die Waschmaschine beim Waschen mehr Energie verbraucht, weil die Heizstäbe das Wasser nicht mehr so effektiv erhitzen können.
Wie oft du deine Waschmaschine von Kalk befreien musst, hängt davon ab, ob ihr mittleres oder hartes Wasser habt, wie die Vorgeschichte der Waschmaschine ist, ob du beim Waschen Enthärter dazu gibst und bei welchen Temperaturen du wäschst. Bei weichem Wasser bei 30 bis 60°C setzt sich viel weniger Kalk ab, als bei 95°C mit hartem Wasser.
Egal ob du Stoffwindeln nutzt oder nicht, ist es empfehlenswert die Waschmaschine alle 3 Monate einmal zu reinigen.
Du kannst 100% Zitronensäurepulver oder speziellen Maschinenentkalker verwenden. Bei uns im Shop findest du den Entkalker von Ulrich natürlich, Zitronensäure findest du in der Drogerie deines Vertrauens.
Tipps fürs Entkalken mit Zitronensäure:
- Beim Entkalken deiner Waschmaschine gibst du keine Wäsche mit in die Waschmaschine.
- Verwende 5 bis 7 Esslöffel Zitronensäure in Pulverform oder richte dich nach dem Wert, der auf der Verpackung angegeben wird.
- Gib die Zitronensäure in das Einspülfach deiner Waschmaschine.
- Wähle die Koch-/Buntwäsche bei 95°C.
- Halte den Vorgang mit der Pausetaste in der Mitte an, damit die Zitronensäure einwirken kann.
2) Die Waschmaschine von Bakterien und anderen Keimen befreien
Das Entkalken deiner Waschmaschine hat deine Waschmaschine schon einmal gut gereinigt. In allen Monaten, in denen du keine Maschinenreinigung durchführst, solltest du deine Waschmaschine einmal bei 90 °C gemeinsam mit Vollwaschmittel oder Fleckensalz (Bleiche auf Sauerstoffbasis) leer und ohne Wäsche laufen lassen, um Bakterien abzutöten.
Das verhindert unangenehme Gerüche!
Wenn du bisher nicht standardmäßig Sauerstoffbleiche verwendest, ist jetzt der richtige Zeitpunkt damit anzufangen.
3) Wie du deine harten Stoffwindeln wieder weich bekommst
Falls du brettharte Handtücher oder Einlagen hast, kannst du den in 1) beschriebenen Vorgang noch einmal durchlaufen lassen. Mit dem Unterschied, dass du jetzt harte Stoffwindeln und Einlagen dazu gibst.
Die Zitronensäure kann nämlich auch den Kalk in den Stofffasern lösen. (Den ersten Durchgang solltest du ohne Wäsche machen, da beim ersten Mal wirklich viel Dreck gelöst wird.)
Falls du einen Trockner hast oder einen bei Familie oder Freunden benutzen kannst, steckst du die Wäsche eine Runde dort rein. Anschließend hast du wieder weichere Stoffwindeln.
Schritt-für-Schritt zu weichen Stoffwindeln:
- Stoffwindeln normal waschen
- Saubere Waschmaschine?
- Mit Zitronensäure entkalken: Mullwindeln, Prefolds und Einlagen bei 95°C, den Rest bei 60°C. Alle Stoffwindeln mit PUL-Beschichtung nicht mit dazu geben!
- Alles eine Runde in den Trockner geben
4) Wie halte ich meine Waschmaschine dauerhaft sauber und in Ordnung?
1. Nasse Wäsche sofort aufhängen
Nachdem deine Waschmaschine fertig gewaschen hat, solltest du die nasse Wäsche sofort rausnehmen und aufhängen. Die Feuchtigkeit und restliche Wärme in deiner Maschine lässt sonst Bakterien explosionsartig vermehren.
Wenn sich die Standzeit nicht vermeiden lässt, dann solltest du auf den letzten Schleudergang verzichten und die Wäsche komplett nass in der Trommel lassen. Das zögert die Geruchsbildung heraus. Wenn du wieder verfügbar bist, muss die Wäsche nur noch einmal geschleudert werden und kann dann aufgehangen werden. Denk daran, dass PUL durch längere Aufenthalte im Wasser geschädigt werden kann.
2. Tür offen lassen nach dem Waschen
Ein ganz einfacher Tipp, den du unbedingt beherzigen solltest, ist, die Waschmaschinentür und das Waschmittelfach zwischen den Waschgängen offen stehenzulassen. Dadurch kann Feuchtigkeit entweichen und den Bakterien wird die Lebensgrundlage entzogen.
3. Dichtungsritze säubern
Die Dichtungsritze zwischen Trommel und Tür der Maschine sollte regelmäßig gereinigt werden. Hier setzen sich nämlich Bakterien fest, die dann bei der nächsten Wäsche in deine Stoffwindeln oder die gewaschene Kleidung gelangen und sich dort vermehren, falls du nie Sauerstoffbleiche verwendest. Dafür einfach mit einem nassen Lappen die Gummidichtung abwischen und überflüssiges Wasser entfernen.
4. Weichspülerfach säubern
Abhängig von der Konstruktion des Weichspülerfachs verbleibt dort eine Restwassermenge. Wird nie Weichspüler oder Hygienespüler verwendet, können sich Bakterien dort ungehindert vermehren. Du kannst die Einlaufkonstruktion herausbauen und einen Tag lang in Essigessenz baden. Bleibt im Weichspülerfach eine Bakterien- oder Pilzkolonie, so wird nach jeder Wäsche, ganz am Ende des Waschvorganges, eine Ladung Keime in die frisch gewaschene Wäsche gespült, was zu Geruchsproblemen führen kann.
5. Flusensieb säubern
Das Flusensieb dient dazu, Textilfasern aufzufangen, die sich beim Waschen von der Kleidung lösen. Es befindet sich hinter einer Blende im unteren Teil deiner Waschmaschine. Wird es nicht regelmäßig gereinigt und verwendest du nie Sauerstoffbleiche, kann sich auf den nassen Fusseln Schimmel bilden. Der davon ausgehende modrige Geruch bleibt auch in der Wäsche hängen.
Pass aber auf! Das Öffnen des Flusensiebs führt zu einer mittleren Überschwemmung, die du mit einem Handtuch auffangen solltest. Falls du verzweifelt am Suchen bist: Nicht jede Waschmaschine hat ein zugängliches Flusensieb.